Unterschätztes Unkraut
Wer kennt es nicht, da lässt man die Gemüsebeete mal einen Moment aus den Augen und ‚zack‘ sind sie auch schon von der Vogelmiere eingenommen. Die Vogelmiere kann sich nämlich ziemlich rasant ausbreiten und versucht man, sie loszuwerden, stellt man schnell fest, dass sie ziemlich hartnäckig sein kann.
Die Vogelmiere ist jedoch so viel mehr als nur ein hartnäckiges Unkraut. Sie ist zum einen ein wertvolles Heilkraut und kann bei verschiedenen Erkältungsbeschwerden sowie bei entzündlichen Hauterkrankungen, Juckreiz und Verbrennungen eingesetzt werden.
Und zum anderen zählt sie zu den absoluten Nährstoffbomben unter den Wildkräutern. Sie übertrifft sogar Kopfsalat um ein vielfaches seiner Nährstoffe.
Ich finde, es fühlt sich irgendwie gut an, wenn man auch die positiven Seiten von denjenigen Pflanzen kennt, über die man sich aufgrund ihrer Hartnäckigkeit so manches mal schon ziemlich geärgert hat. So kann man dem ein oder anderem Unkraut vielleicht doch noch etwas positives abgewinnen und ihm seine Daseinsberechtigung an bestimmten Stellen gewähren, um von ihren positiven Eigenschaften gebrauch zu machen.
Steckbrief „Gewöhnliche Vogelmiere“
Botanischer Name | Stellaria Media |
Deutscher Name | Gewöhnliche Vogelmiere |
Pflanzenfamilie | Nelkengewächse |
Weitere Bezeichnungen | Sternenkraut, Vogel-Sternmiere, Hühnerabbiss, Hühnerdarm |
Fundort | Gärten, Wegränder, Äcker
Wächst vorzugsweise auf lockeren Nährstoff- und humusreichen Böden |
Erntezeitpunkt | Das ganze Jahr über |
Blüte |
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Blätter |
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Stängel |
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Giftigkeit | ungiftig |
Verwendung in der Küche
Die Vogelmiere schmeckt mild und erbsenartig und eignet sich für die Zubereitung von:
- Salat
- Pestos
- Kräuterquarks
- Smoothies
Die Vogelmiere ist reich an den Nährstoffen:
- Vitamin C
- Vitamin A
- Eisen
- Magnesium
- Kalium
- Calcium
- Zink
Weitere Inhaltsstoffe sind: Saponine, Flavonoide, Cumarine, Oxalsäure und ätherische Öle.
Verwendung als Heilkraut
Der Vogelmiere werden eine Reihe Heilpflanzenqualitäten zugeschrieben.
Eigenschaften:
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- wundheilungsfördernd
- antibakteriell
Verwendung bei:
Erkältungsbeschwerden oder äußerlich bei entzündlichen Hautbeschwerden, Juckreiz, Verbrennungen
Zubereitung Aufguss aus Vogelmiere:
Eine Hand voll Vogelmierenkraut mit etwa 500 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Aufguss kann bei inneren Beschwerden als Tee getrunken werden oder äußerlich auf die betroffenen Stellen aufgetupft oder in Form von Umschlägen verwendet werden.
Frisch zerstampftes Kraut kann ebenfalls auf betroffene Stellen aufgelegt werden.